Urdhva Dhanurasana / Chakrasana – der aufgerichtete Bogen / das Rad
(Autor: Fabian Scharsach)
Chakras als Zentren der menschlichen Evolution
Chakras verkörpern die Ebenen unserer evolutionären Natur. Die Öffnung der Zentren (Chakras) ist ein sensibles Werk der Ausweitung der menschlichen Natur zum Zweck ihrer Höherentwicklung. Hinter allen physischen, emotionalen und geistigen Fortschritten, die der Yoga mit sich bringt, wirkt die spirituelle Kraft unserer Evolution – die „Yoga Shakti“, in deren Einfluss unser Menschsein zu einem wachsenden Selbstausdruck Ihrer höheren Möglichkeiten herangebildet wird. Aber die Shakti kann ihre menschlichen Gefäße nur nach deren innerer Stärke und Empfänglichkeit mit dem Licht und den Mächten ihres höheren Bewusstseins befüllen. Es bedarf dazu einer bewussten Mitwirkung, einer Stärkung und Ausweitung der menschlichen Natur…
Das Sinnbild der Übung
Chakrasana verkörpert die evolutionäre Dynamik der menschlichen Natur. Sie weitet die Zentren des Bewusstseins und fördert die Empfänglichkeit für ein höheres Kräftewirken. Wie ein himmelwärts aufstrebendes Monument steht sie für den übergeordneten Willen des Menschen nach innerem Fortschritt und Ausweitung seiner Möglichkeiten. In ihrer weiten Öffnung und kraftvollen Ausdehnung hebt uns Chakrasana über die Begrenzungen unseres gewöhnlichen Menschseins hinaus und lässt uns die Luft eines größeren und freieren Lebens atmen.
Die Wirkungen von Chakrasana – das Rad
Körperliche Wirkungen
- die Wirbelsäule, insbesondere in der Brust- und Lendenregion, wird durchbewegt und flexibilisiert.
- Durch die Öffnung des Brustkorbs wird Lungenkapazität erweitert,
- Auch die Schultern und Arme werden gekräftigt und flexibilisiert,
- Die Bein- und Gesäßmuskulatur wird aktiviert, um Stabilität und Aufrichtung zu halten,
- Durch intensive Dehnung der Wirbelsäule wird das zentrale Nervensystem energetisiert.
Energetische Wirkungen
- Fördert Selbstausdruck und Entgrenzung im Geist in Vishuddha-Chakra (Kehlzentrum)
- Fördert die Auflösung emotionaler Blockaden (in Anahata Chakra)
- Fördert die Öffnung und Ausweitung unserer Willens- und Antriebskraft in Manipura Chakra
- als eine kraftvolle und intensive Rückwärtsbeuge fördert Chakrasana den Aufstieg der Kundalini Shakti in die höheren Wahrnehmungs- und Gefühlsregionen (Anahata) sowie in die Zentren des Geistes (Vishuddha und Ajna Chakra).
Geistige Wirkungen
Chakrasana verkörpert eine Öffnung des Herzens. Sie schenkt Stabilität, Mut zur Entgrenzung und mobilisiert die innerer Energien.
Schritt-für-Schritt-Anleitung für Chakrasana – das Rad
1. Schritt: Ausgangsposition
- Lege dich auf den Rücken, die Beine sind hüftbreit ausgestreckt, Arme neben dem Körper.
- Beuge beide Knie und stelle die Füße nah an das Gesäß, etwa hüftbreit auseinander. Die Füße bleiben parallel.
Handposition:
- Beuge nun die Arme und platziere die Hände neben den Schultern, die Finger zeigen zu den Füßen.
- Die Ellenbogen zeigen senkrecht nach oben und bleiben so nah als möglich am Körper
Optional: Übergang über Setu Bandhasana
- Drücke Füße und Schultern in die Matte, hebe das Becken an, wie in Setu Bandhasana.
- Von hier aus kannst du dich weiter in Chakrasana aufrichten, indem du aus der Kraft deiner Arme (und Beine) hochdrückst.
Das Einnehmen von Chakrasana benötigt dann eine gewisse Kraft in den Armen. Zwei (links und rechts vom Kopf) an die Wand gestellte Übungs-Blöcke können beim Einnehmen der Position helfen, indem sie den Händen eine erhöhte Auflage bieten.
2. Schritt: Chakrasana einnehmen:
- Beim Einatmen: Drücke gleichzeitig Hände und Füße fest in den Boden.
- Hebe den Rumpf und das Becken kraftvoll an – zunächst auf den Scheitel kommen (wenn nötig).
- Aktiviere Arme und Schultern, hebe dann den Kopf vom Boden und strecke die Arme und Beine so weit als möglich durch.In der Haltung:
3. Schritt: Position halten
- 10. Strecke Beine und Arme so weit wie möglich.
- 11. Halte das Gesäß aktiv, öffne die Brust, atme ruhig und tief
- 12. Hals und Kopf hängen locker, der Blick geht nach hinten.
Haltedauer: 5–10 Atemzüge (Anfänger), später 30–60 Sekunden.
4. Schritt: Auflösen der Position
- Beuge langsam die Arme, senke vorsichtig den Kopf und Rücken Wirbel für Wirbel ab.
- Strecke die Beine aus und entspanne in Shavasana oder einer liegenden Vajrasana.


