Der Begriff „Yantra“ kommt aus dem Sanskrit und leitet sich von der Wortwurzel „Yam“ und „Trana“ ab. „Yam“ bedeutet Halt, Stütze oder Instrument, „Trana“ bedeutet Befreiung von Bindung. Yantra ist ein Symbol, ein mystisches Diagramm, welches eine präzise herauskristallisierte Energieform trägt. Es besitzt kosmische Kräfte und verkörpert das Göttliche in einem seiner vielfältigen Aspekte.

Als Meditations-Objekt wird es zu einem Werkzeug, unser Bewusstsein von der äußeren Welt nach innen zu lenken, den Geist zu konzentrieren und ihn für die Aspekte des Göttlichen zu öffnen, die es darstellt. So ist das zeichnerische Gestalten selbst – das Konstruieren der geometrischen Formen, das Ausmalen der Symbole und die Farbgebung – eine kraftvolle Meditationspraxis, die die rechte und linke Gehirnhälfte gleichzeitig anspricht. Dies bewirkt eine Harmonie und Öffnung, die es dem Geist ermöglicht, sich von gewohnten Konditionierungen zu lösen und in höhere und subtilere Bereiche einzutreten.

Yantras sind Energiemuster, wie sie von den Tantrischen Sehern in ihren Visionen empfangen wurden. In alten tantrischen Texten Indiens wird beschrieben, dass die Gottheit im Yantra und Mantra wohnt. Yantra (Heilige Geometrie) ist der Körper oder die Form der Gottheit und Mantra (Heiliger Laut) ist der Geist, das Bewusstsein oder der Name der Gottheit.

Aus dieser Sicht nimmt das Yantra den Platz einer Darstellung des Körpers der Gottheit selbst ein, und wird als solches verehrt. Es erweckt in uns und in seiner Umgebung diese Qualitäten.

Yantras könnten als heilige Energiespeicher bezeichnet werden, die auch in der vedischen Architektur Verwendung finden, um auf gezielte Weise die Energien in Räumen zu verändern.

Das Konstruieren und Ausmalen der Symbole in Verbindung mit der Inneren Wiederholung der entsprechenden heiligen Laute (Mantras) macht diese Praxis zu einer tiefgreifenden Meditationserfahrung, die in unserem Geist zur Entfaltung kommen kann.